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Ältere im Lockdown einsam

Aktuelles

Der Lockdown zur Weihnachtszeit ist für ältere Menschen sehr belastend, sagt die Gründerin der Hotline „Silbernetz“. Sie ruft dazu auf, Senior*innen durch aktive Nachbarschaftshilfe zu unterstützen.

Älterer Mann telefoniert hinter einer Scheibe.
Viele müssen Weihnachten in diesem Jahr anders verbringen. Bei Gefühlen von Einsamkeit leiht das "Silbernetz" ein Ohr. Foto: LIGHTFIELD STUDIOS / Adobe Stock

"In den vergangenen Tagen, seit der Ankündigung des Lockdowns, hatten wir mehrere Anrufe älterer Menschen, die sich nicht mehr zum Einkaufen nach draußen trauen und die nicht wissen, was sie über die Feiertage essen sollen", sagte Elke Schilling, Gründerin des Angebots "Silbernetz", der Deutschen Presse-Agentur.

Während es in der ersten Welle im Frühjahr noch viel Solidarität und Unterstützung durch Nachbarschaftshilfe gegeben habe, spürten die Betroffenen davon jetzt nichts mehr. 

Elke Schilling bezeichnet die Situation als «besorgniserregend». Sie appellierte an die Menschen, nach älteren Nachbarn zu sehen und diese bei Bedarf zu unterstützen. "Wir rufen dazu auf, gleich heute bei den älteren Nachbar*innen zu klingeln und Hilfe anzubieten. Natürlich mit Maske und Abstand, wenn vorhanden, über die Gegensprechanlage."

Ab Weihnachten rund um die Uhr erreichbar

«Silbernetz» ist als Angebot für Menschen ab 60 mit Gesprächsbedarf seit März bundesweit erreichbar. Corona habe es groß gemacht, sagte Schilling kürzlich der dpa. Pro Tag gebe es im Schnitt 250 Anrufe.

Vom 24. Dezember bis Neujahr wird das „Silbernetz“ rund um die Uhr besetzt sein und Anrufe unter Tel: 0800 470 80 90 entgegennehmen.

Auf die Bedeutung konkreter Hilfe vor Ort in der eigenen Nachbarschaft macht auch der SoVD aufmerksam. In seiner aktuellen Kampagne zum Tag des Ehrenamts sammelt der Verband Ideen zur praktischen Unterstützung.

Zum Thema Einsamkeit hat der SoVD ein umfangreiches Gutachten vorgestellt.