Die kalte Jahreszeit ist da. Für viele stellt sich die drängende Frage, ob sie es sich leisten können, bei sinkenden Temperaturen die Heizung aufzudrehen. Die Politik hat auf die stark gestiegenen Preise und zum neuen Jahr das Wohngeld erhöht und die Gas- und Strompreisbremse konzipiert.
Doch das hilft nicht sofort, und die Sorge, im Winter ohne Energie dazustehen oder schlimmstenfalls sogar die eigenen vier Wände zu verlieren, ist bei vielen Menschen groß. In einem offenen Brief wenden sich deshalb Gewerkschaften, Sozial-, Verbraucher- und Mieterverbände an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und an die Ministerpräsident*innen der Länder.
Brief greift Empfehlungen von Expert*innen auf
Darin fordern die Organisationen, ein gesetzliches Kündigungsmoratorium für Mietverträge und ein Verbot von Energiesperren als Sofortmaßnahme, um Betroffene vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dabei verweisen die Unterzeichnenden auch auf die Expert*innen-Kommission Gas und Wärme.
In ihrem Endbericht empfehlen diese, solche Maßnahme für mindestens ein halbes Jahr einzuführen. Es müsse sichergestellt werden, dass niemandem, der Nebenkostenabrechnungen oder Preisanpassungen nicht fristgerecht zahlen kann, die Wohnung gekündigt oder eine Energiesperre verhängt wird, so ihr Plädoyer.
Michaela Engelmeier: Menschen brauchen Sicherheit
Für den SoVD hat Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Verbandes, unterschrieben. In ihrem Statement hält sie fest: „Wie groß die Angst vor gestiegenen Energiekosten ist, zeigen die jüngsten Umfrageergebnisse: Wenn sich jede*r zehnte Deutsche bis Ende November nicht getraut hat, die Heizung anzumachen, dann müssen wir aktiv werden. Wir müssen allen Menschen die Sicherheit geben, ihre Wohnung beheizen zu können und wegen Mietschulden nicht aus ihrem Zuhause zu fliegen.”